Die Kirchensanierung -

oder die unendliche Geschichte…?

Eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten an unserer Kirche in diesem Monat abgeschlossen sein.

Bei der Reinigung und Sichtung des Mauerwerks auf eventuelle Schäden erlebten wir einige unschöne Überraschungen. Zunächst wurden die durchgängigen Risse im Mauerwerk rund um die Fensterrosette an der Südseite (zur Clemensstraße) begutachtet. Auch wenn hier festgestellt wurde, dass keine wirkliche Gefahr für die Sicherheit des Gebäudes ausgeht, konnte eine weitere Rissbildung und damit die Zerstörung der Rosette nicht ausgeschlossen werden. Auf der Suche nach den Gründen für die Mauerwerksrisse wurden dann die Eckpfeiler unter die Lupe genommen. Hier zeigte sich eine deutliche Ablösung der vorgesetzten Sandsteine und damit eine erhebliche Beeinträchtigung der statischen Funktion dieser Eckpfeiler.

Neben einigen – durchaus erwarteten – Schäden an den verzierenden Sandsteinelementen, erlebten wir aber bald die nächste böse Überraschung. Die Kreuzblume, die Zierde der Kirche auf dem Giebel der Westseite (zum Gemeindehaus), war im wahrsten Sinne des Wortes kreuz und quer gerissen. Hier war nun schnelles Handeln angesagt. Innerhalb der nächsten beiden Tage wurde die Verpackung und die Demontage der Kreuzblume organisiert und durchgeführt.

An dieser Stelle möchten wir unserem Architekten Herrn Schäfer und der Fa. Kalenborn (Steinmetz) ein großes Dankeschön aussprechen. Sie haben beide alles andere Stehen und Liegen gelassen, um uns in dieser besonderen Situation zu unterstützen.

Weiter ging es dann in der Planung der Maßnahmen zur Bekämpfung der festgestellten Schäden. Mit Architekt, Statiker, Steinmetz und Denkmalschutz wurden Lösungen diskutiert und gefunden. Zur Sicherung der Außenmauern und Entgegenwirken weiterer Rissbildungen werden nun in alle Außenmauern Verankerungsstäbe längs durch das Mauerwerk gebohrt. Darüber hinaus werden die Mauern rund um diese Anker, aber auch alle Eckpfeiler, mit einer stabilisierenden Mörtelmasse verpresst. Die sich abgelösten Sandsteinelemente werden anschließend mit den dann stabilen Bruchsteinpfeilern „vernadelt“ und erfüllen damit wieder die wichtige Stützfunktion der gesamten Kirchenkonstruktion. Kostenseitig hat uns das ebenfalls einen schweren Schlag versetzt. So sind die ursprünglich geplanten Kosten von 280.000€ auf nun 560.000€ angestiegen. Dabei ist der Ersatz der Kreuzblume mit 25.000€ noch nicht berücksichtig. Wir hoffen aber mit Unterstützung der Landeskirche und des Landesdenkmalschutzes zumindest einen Teil der Kosten gedeckt zu bekommen.

Georg Kohl, Kirchmeister